Samstag Vormittag – Alleinsein in der Natur. Im Hausruckviertel peitschen Windböen den Regen fast horizontal über das wellige Land. Die Männer bauen sich kleine Lagerplätze gegen Nässe, Kälte und Wind. Profis trotzen hinter Planen dem Element. Die eigenen Gedanken zur „Botschaft meines Lebens“ mischen sich mit Naturbeobachtungen. Hab´ ich überhaupt eine Botschaft? Welche? Nehmen die anderen sie wahr? Hoffnung, Zweifel, Ruhe. Rehe, die ruhig vorbeistreifen. Am Bachrand junge, dünne Bäume unter den weit ausladenden Ästen der Grossen.

Zweiergruppen, Dreiergruppen, Doppelgruppen, großer Kreis. Das Los teilt einander Unbekannte in kleine Gruppen. Austausch: Sie schälen Erlebnisse, Gedanken, Geständnisse aus ihrem Inneren. Der Austausch zählt zum Wertvollsten. Da gibt es Gelungenes und Niederlagen, Burn-Out, Job- und Branchenwechsel, Sorgen um Kinder und pflegebedürftige Mutter. Trennungen, Neubeginn, Arbeitslosengeld, Spekulationsverluste. Wie lautet die Botschaft meines Lebens?

Mit Werkzeugen wie Naturübung, Anderswelt Reise wurde das Thema verdichtet, um es dann bei einem Feuerritual im Kreis der Männer mit Wohlwollen und Unterstützung dem Feuer preiszugeben. So einfach wurde es aber den Männern nicht gemacht, denn es verlangte auch eine Gabe. Was bin ich bereit zu geben. Es war eine intensive Auseinandersetzung mit dem Leben im Moment. Ob ein kleiner Schritt oder ein großer Sprung das wird das Leben zeigen.

Einige wollen „jetzt mit den Männern noch teilen“: „Das eins sein mit der Natur trägt mich. Wir haben Brüderlichkeit in ihrer tiefsten Form gelebt“. „Es ist erstaunlich, dass es gelungen ist, aus Nässe so viel Energie zu gewinnen“. „Ich fühle mich deutlich leichter. Ich kam mit viel Last hierher“. „Du bist nicht allein – das hab´ ich erlebt“. „Ich bin zufrieden, glücklich. Danke Männer. Ich geh sehr gestärkt wieder nach Hause“. „Es war so wohltuend, euch wieder zu begegnen“. „In mir brennt ein Feuer – das Leben lohnt“. „Das war ein kraftvolles Wochenende. Ich weiß um meine Gabe, die ich geben kann“. „Ich bin ganzheitlich erfasst worden. Integral“. „Ich bin unerwartet beschenkt worden und zu einem gewissen Grad sprachlos“. Strahlende Gesichter und voller Kraft wie am Bild ersichtlich verlassen die Männer Weibern. Die Initiation hat leider mangels Teilnehmer nicht stattgefunden aber dafür gab es ein Wochenende des Austausches, der Begegnung und eine Auseinandersetzung mit dem Thema. Die Botschaft meines Lebens oder auch anders gesagt verdammt noch mal wie ist mein Weg. Vielleicht strahlen die Männer deswegen auf unserem Bild so. Aber vielleicht war es was auch ganz anderes. Es war eine sehr schöne und intensive Zeit, ein Auseinandersetzen und Begegnung … und ich freue mich auf das nächste Mal.

 

Heinrich Chini, Manfred Tacha, Franz Vock

... ich bin gespannt wann und wo wir uns wieder mal begegnen. So manche Gespräche und mancher Mann machte sich Gedanken darüber, wie geht es in Zukunft mit der Männerarbeit nach Richard Rohr weiter. Nun wird es im November 2024 ein Treffen von jenen Männern dafür geben.